Dana Horvaths Forschung zur gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen wurde in Chicago auf der Academy-of-Management-Konferenz ausgezeichnet
CSR, oder Corporate Social Responsibility (dt.: Gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen), beschreibt die Bemühungen eines Unternehmens, einen positiven Beitrag zur Gesellschaft zu leisten. Und es ist ein wichtiges Thema auf dem heutigen Arbeitsmarkt, weil viele Personalverantwortliche hoffen, durch die CSR-Aktivitäten ihres Unternehmens gute Bewerber:innen zu erreichen. Doch auch wenn CSR den Unternehmen hilft, aus einem großen Pool von Bewerber:innen auszuwählen, bedeutet Quantität nicht immer auch Qualität. Den Personalverantwortlichen könnte ein böses Erwachen drohen, wenn sie bei der Auswahl nicht vorsichtig sind.
Dieses Phänomen steht im Mittelpunkt einer neuen Studie von Dana Horvath, Doktorandin an der WHU – Otto Beisheim School of Management, deren Co-Autoren Prof. Dr. Christina Günther (IHK-Lehrstuhl für kleine und mittlere Unternehmen) und Prof. Dr. Rainer Rilke (Lehrstuhl für Verhaltensökonomik) sind. Die Studie wurde nun auf der Jahrestagung derAcademy of Management in Chicago mit dem Best Student Paper Award ausgezeichnet. „Ich bin wirklich dankbar für diese Auszeichnung“, so Dana Horvath. „Ich möchte mich ganz herzlich bei Professor Günther und Professor Rilke für ihre ständige Unterstützung und ihr wertvolles Feedback während der Entwicklung dieses Papers und meiner Doktorarbeit bedanken.“
Die Studie „Does CSR Attract the Righteous? Experimental Evidence from an Online Labor Market“ untersucht die Verbindung zwischen Bewerber:innen und Unternehmen, die sich offen für CSR-Aktivitäten einsetzen. Das Forschungsteam sammelte über eine Online-Arbeitsmarktplattform Daten von etwa 500 Teilnehmenden aus den Vereinigten Staaten. Im Rahmen des Experiments wurde jedem Teilnehmenden eine Aufgabe gestellt, mit der die Neigung des potenziellen Arbeitnehmers zum Lügen ermittelt werden sollte. Zu einem späteren Zeitpunkt erhielten die Teilnehmenden ein Stellenangebot von einem Arbeitgeber, der sich für CSR engagiert, oder einem, der dies nicht tut.
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass CSR-Aktivitäten mit gleicher Wahrscheinlichkeit die Bewerber:innen anziehen, die sich ethisch verhalten wie jene, die sich unethischer verhalten haben, als es die Personalverantwortlichen erwartet hätten. Personalverantwortliche sollten also ihre Erwartungen herunterschrauben und sich darüber bewusst sein, dass der Ruf ihres Unternehmens als ethische Organisation nicht automatisch die Ehrlichkeit ihrer Mitarbeitenden garantiert.