Lars Baumgürtel, Geschäftsführer von ZINQ, mit seinem Unternehmen als Vorbild für Rohstoff- und Energieeffizienz ausgezeichnet
Die Stahlindustrie ist eine äußerst ressourcenintensive Branche. Umso größer sind dort die Einsparpotenziale, um den Energieverbrauch und damit auch den CO2-Fußabdruck zu reduzieren. Eine Firma, der das bereits vorbildlich gelingt, ist das Stahlverzinkungsunternehmen ZINQ aus Gelsenkirchen, das sich auf das Feuerverzinken und Beschichten von Stahl spezialisiert hat. Für die effiziente Nutzung von Energie und Rohstoffen sowie den Ausbau der Kreislaufwirtschaft wurden WHU-Alumnus Lars Baumgürtel (D 1992) und seine Co-Geschäftsführerin Dr. Birgitt Bendiek nun mit dem Deutschen Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) ausgezeichnet. „In unserem Geschäftsmodell, Planet ZINQ‘ geht es neben minimiertem Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase wie Kohlendioxid vor allem um zirkuläre Wirtschaftsweise“, sagten Baumgürtel und Bendiek.
Der Preis von insgesamt 500.000 Euro zählt zu den höchstdotierten Umweltauszeichnungen Europas und wurde in diesem Jahr zum 33. Mal von der DBU vergeben. Beim Festakt in Chemnitz überreichte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den beiden Geschäftsführern die Auszeichnung persönlich, die sie sich mit der Schweizer Klimaforscherin Prof. Dr. Sonia Seneviratne teilen. ZINQ sei ein „inspirierendes Vorbild für Rohstoff- und Energieeffizienz und geprägt von Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft in einer ressourcenintensiven Branche“, so DBU-Generalsekretär Alexander Bonde bei der Preisverleihung.
Gegenstände und Bauwerke aus Stahl würden ohne Beschichtung im Alltag nicht funktionieren, weil sie beim Kontakt mit Sauerstoff sofort beginnen zu rosten. Laut Berechnungen der Welt-Korrosions-Organisation WCO und der Max-Planck-Gesellschaft verursacht Rost allen in Deutschland einen volkswirtschaftlichen Schaden in Höhe eines dreistelligen Milliardenbetrags pro Jahr. Die Verzinkungsbranche ist daher unentbehrlich. Ohne die Beschichtung von Stahl läge die Summe noch weitaus höher. ZINQ bringt ein patentiertes Mikrozink-Verfahren zum Einsatz, das eine um 80 Prozent dünnere Zink-Deckschicht für Stahlteile ermöglicht. Unter anderem dadurch werden im Unternehmen Ressourcen eingespart und die energetische und stoffliche Transformation vorangetrieben.
Zum Beitrag des Nano Magazins über ZINQ in der ZDF Mediathek.
