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Die Zukunft und der Status Quo im Controlling
18.09.2024

Status Quo und Zukunft des Controllings

Beim 18. WHU Campus for Controlling ging es um ESG, Krisenbewältigung, Data Analytics und Digitalisierung in der Planung und Steuerung

Die Resonanz spricht für sich: Etwa 160 Finanzvorstände, Führungskräfte und Controlling-Experten kamen in diesem Jahr zum inzwischen 18. Campus for Controlling der WHU – Otto Beisheim School of Management. Durch die fünf Impulsvorträge und den intensiven Austausch mit der Gemeinschaft hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich inspirieren und motivieren zu lassen, um die Zukunft des Controllings mit dem passenden Mindset zu gestalten. Thematisch ging es in den Vorträgen und anschließenden Gesprächen besonders um die Steuerung von Nachhaltigkeit, die Rolle des CFOs in Krisen und den Umgang mit Analytics und digitalen Tools.

Das Thema ESG prägte den Vormittag. Die Abkürzung steht für die Themenbereiche Environmental (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (verantwortungsvolle Unternehmensführung) und bezeichnet Kriterien für die Berücksichtigung dieser Aspekte innerhalb von Unternehmensführungen, öffentlichen Körperschaften, Regierungen und Behörden. Nach einer kurzen Begrüßung und Vorstellung der Agenda eröffnete Prof. Dr. Utz Schäffer, zusammen mit Prof. Dr. Marko Reimer Direktor des Instituts für Management und Controlling (IMC), die Konferenz mit seinem Vortrag über Anspruch und Wirklichkeit beim Umgang mit ESG in Unternehmen. Auf Basis der aktuellen Studie des WHU Controller Panels betonte er, wie wichtig es inzwischen ist, sich mit der ESG-Strategie in der Steuerung und somit auch der notwendigen Positionierung des Controllings als „Single Source of Truth“ im Unternehmen auseinanderzusetzen.

Auch Melanie Kreis, Finanzvorstand der DHL Group, sprach in ihrem Vortrag über die Notwendigkeit, eine vollumfängliche ESG-Strategie in Unternehmen zu implementieren. Sie stellte die Wichtigkeit des Themas Nachhaltigkeit sogar gleich mit dem Thema Finanzdaten. Laut Kreis wird Nachhaltigkeit bei der DHL Group als ein Unternehmenszweck angesehen. Voraussetzung dafür sei Transparenz und eine gesicherte Datenqualität, um auch eine effiziente Steuerung und Kommerzialisierung von ESG-Investitionen zu garantieren.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen im Foyer rückte Dr. Harald Nippel, Finanzvorstand der LEONI AG, das Thema der Controllerrolle in Krisen in den Vordergrund. Am Beispiel der LEONI AG erläuterte er präventive Restrukturierungsmaßnahmen durch das StaRUG-Verfahren, auch präventiver Restrukturierungsrahmen genannt. Das Verfahren stellt einem Schuldner im Falle einer Insolvenz verschiedene Möglichkeiten zur Unternehmenssanierung zur Verfügung. Der Erfolg einer Grundsanierung eines verschuldeten Unternehmens hänge insbesondere von konsequenter Verhandlungsstärke und einer zielgerichteten Fortführungsprognose ab, so Nippel.

Am Nachmittag verlagerte sich der inhaltliche Schwerpunkt der Impulsvorträge auf den Einfluss von digitalen Tools, Analytics und Künstlicher Intelligenz auf die zentralen Tätigkeiten des Controllers. Im Zuge dessen sprach Dr. Robert Hauber, Finanzvorstand und Mitglied der Geschäftsleitung der Telekom Deutschland GmbH, über seine Erfahrungen mit digitalen Tools im Planungs- und Steuerungsprozess. So berichtete er von der Digitalisierungsreise der Telekom Deutschland und zeigte auf, wie maschinengestützte, selbstlernende Systeme die strategische Planung und das monatliche Forecasting unterstützen. 

Zum Abschluss präsentierte Data Analyst Steven Lehmann von Johnson & Johnson Komponenten des Erfolgs und Fehler im Umgang mit Artificial Intelligence. Anhand von sieben Regeln skizzierte er, wie ein Data Analyst handeln sollte, um einen positiven Effekt für das Unternehmen zu erzielen, wenn eine zukünftige Krise prognostiziert wird.

Im kommenden Jahr findet der 19. WHU Campus for Controlling am 5. September 2025 wieder auf dem WHU Campus in Vallendar statt.

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