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11.03.2025

Gemeinsam effektiv Emissionen reduzieren: Ein Projekt mit Vorbildcharakter

Ein Team um Prof. Dr. Martin Glaum zeigt in einem Beitrag für das MIT Sloan Management Review Erfolgsfaktoren eines Projekts von Henkel und BASF

 

Im Kampf gegen den Klimawandel haben sich viele große Unternehmen verpflichtet, ihre Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Für Industrieunternehmen, die energieintensive Produktionsprozesse haben, ist das jedoch eine besondere Herausforderung. BASF und Henkel haben deswegen ein gemeinsames Projekt gestartet. Wie Prof. Dr. Martin Glaum (Lehrstuhl für Internationale Rechnungslegung), Prof. Dr. Alexander Gerybadze (Universität Hohenheim), Dr. Thomas Müller-Kirschbaum (ehemals Henkel) und Ralph Schweens (ehemals BASF) in der renommierten MIT Sloan Management Review aufzeigen, lassen sich auch in einem herausfordernden Umfeld wirksame Fortschritte bei der Reduzierung von Treibhausgasemissionen erzielen.

Vor etwa zehn Jahren begann Henkel mit der Auswertung des CO2-Fußabdrucks. Dabei stellte der Düsseldorfer Konzern fest, dass ein erheblicher Teil der Scope-3-Emissionen durch eingekaufte Rohstoffe verursacht wurde. Zu den wichtigsten Lieferanten zählt BASF – und dort hatte man ebenfalls die Dringlichkeit des Themas Nachhaltigkeit erkannt. Beide Unternehmen beschlossen daher, ihre Kräfte zu bündeln. Mit einem ganzheitlichen Ansatz gingen die beiden Unternehmen das Projekt an. Sie stellten Teams aus mehreren Abteilungen – Forschung und Entwicklung, Marketing, Einkauf, Vertrieb – zusammen. Henkel übernahm das zertifizierte Biomassenbilanz-Verfahren von BASF. Indem sie klein anfingen, das Projekt im Laufe der Zeit skalierten und die richtigen Teilnehmer:innen für das Vorhaben fanden, stellten die Unternehmen die Weichen für ihren gemeinsamen Erfolg: In nur zwei Jahren konnte das Projekt signifikante Fortschritte erzielen.

Ihr Erfolg kann anderen Unternehmen als Vorbild dienen. In dem nun veröffentlichten Artikel zeigt das Expertenteam um Prof. Dr. Martin Glaum die Erfolgsfaktoren auf:

  • Denken Sie groß und haben Sie Mut: Pilotprojekte sind sinnvoll, um die technologische Machbarkeit von Veränderungen in der Produktion zu testen, aber ohne substanzielle Maßnahmen werden Unternehmen ihre Emissionsreduktionsziele nicht erreichen können.
  • Finden Sie einen starken Partner: Es ist von entscheidender Bedeutung, sich mit Partnern innerhalb der Wertschöpfungskette zusammenzutun, die über eine gemeinsame Vision, technologische Fähigkeiten und die nötigen Ressourcen verfügen, um die gemeinsamen Ziele zu erreichen.
  • Binden Sie das Senior Management ein: Die Unterstützung durch die Unternehmensführung und ein stetiger Austausch mit dem Projektteam ermöglicht schnelle und greifbare Ergebnisse – insbesondere, wenn unvorhergesehene Schwierigkeiten auftreten.
  • Seien Sie flexibel: Viele Einflussfaktoren – das Rohstoffangebot und die Rohstoffkosten, Verbraucherpräferenzen sowie die Bereitschaft der Verbraucher, für nachhaltigere Produkte mehr zu zahlen – können sich je nach Absatzmarkt und im Laufe der Zeit ändern. Deswegen müssen Projekte zur Emissionsreduzierung in der Wertschöpfungskette flexibel und schnell adaptierbar sein.

Die Erfahrungen von BASF und Henkel zeigen – so das Fazit der Forscher – dass es mit starken Partnern an der Seite möglich ist, nachhaltige Fortschritte bei der Reduktion von Emissionen zu erzielen. Die von ihnen aufgezeigte Strategie lässt sich auch auf die Wertschöpfungsketten anderer CO2-intensiver Produktionssektoren anwenden. 

Hier (hinter Bezahlschranke) finden Sie den Artikel in der MIT Sloan Management Review. Das renommierte US-Medium publiziert regelmäßig wichtige Forschungsergebnisse und Experteneinschätzungen aus der Wirtschaftswelt und liefert damit Expert:innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Technologie eine Plattform für aktuelle Diskussionsthemen.

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