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06.08.2025

„Es ist ein gutes Gefühl zu wissen, dass man Leben retten kann“

Yannick Ziller, Vorsitzender der WHU First Responder, spricht über die ehrenamtliche Arbeit der Initiative und worauf es dabei ankommt

Die studentische Initiative WHU First Responder unterstützt seit mehr als 20 Jahren die Notfallrettung in der Region – und rettet mit ihrer Arbeit manchmal Leben. WHU-Student Yannick Ziller (BSc 2027), erster Vorsitzender der WHU First Responder, spricht im Interview über seine Motivation für die ehrenamtliche Arbeit, darüber, worauf man bei Hitze achten sollte – und warum präventive Maßnahmen bei diesem Wetter so wichtig sind.

 

Seit 22 Jahren gibt es die WHU First Responder. Du bist aktuell Vorsitzender der studentischen Initiative, die in und um Vallendar bei medizinischen Notfällen hilft, ganz unabhängig davon, ob Studierende involviert sind oder nicht. Was motiviert dich, Teil dieser Initiative zu sein?

Ich war schon immer medizinisch interessiert, habe immer viel Sport gemacht und hatte oft Verletzungen und deshalb viel mit Ärzten zu tun. Vor dem Studium habe ich dann eine Rettungssanitäter-Ausbildung absolviert. Mich fasziniert die Arbeit mit Menschen und die Möglichkeit, im Ernstfall helfen zu können. Es ist ein gutes Gefühl, gebraucht zu werden – und auch zu wissen, dass man potenziell Leben retten kann. Zudem ist der Teamzusammenhalt bei uns enorm.

 

Herzinfarkt, Wiederbelebung oder ein einfacher Sturz – bei einem Einsatz wisst ihr nie, was euch erwartet. Wie bereitet ihr euch auf den Ernstfall vor?

Neue Mitglieder absolvieren einen vom DRK angeleiteten Erste-Hilfe-Kurs. Wer auch Einsätze fahren möchte, muss noch ein kurzes Praktikum im aktiven Rettungsdienst machen. Jede und jeder von uns, die oder der Einsätze fährt, sollte sich der mentalen Anforderungen und der nötigen Vorbereitung bewusst sein. Unser Anspruch ist es, professionell zu reagieren – auch in stressigen Situationen.

 

Ende der Woche kehrt laut Wettervorhersage der Sommer nach Deutschland zurück – mit Temperaturen in Höhe von mehr als 30 Grad. Gibt es Einsätze, die ihr speziell nur im Sommer habt?

Im Sommer sehen wir vermehrt Kreislaufprobleme, vor allem bei älteren Menschen, die zu wenig trinken. Symptome wie Kopfschmerzen, Übelkeit oder Schwindel können auch auf einen drohenden Hitzschlag hinweisen. Grundsätzlich ist es positiv zu bewerten, dass sich Menschen im Sommer bei Freizeitaktivitäten wie Fahrradtouren oder Outdoorsport mehr bewegen, aber das kann auch zu mehr Unfällen führen. Allerdings unterscheiden sich die Einsätze im Sommer nicht grundsätzlich von denen im Winter.

 

Was empfiehlt ihr bei Hitze, um Notfällen vorzubeugen?

Regelmäßig Wasser trinken ist das A und O – nicht erst bei Durst und egal ob alt oder jung. Zudem sollte man Aktivitäten wie Sport möglichst in die frühen Morgen- oder späten Abendstunden verlegen. Auch leichte, atmungsaktive Kleidung und ausreichender Sonnenschutz – durch Eincremen und Kopfbedeckung – sind essenziell. Wer sich unwohl fühlt oder typische Symptome verspürt, sollte nicht zögern, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen.

 

Werden die WHU First Responder bei Hitze öfter zu Hilfe gerufen?

Nein, das lässt sich so nicht sagen. Die Anzahl unserer Einsätze schwankt allgemein stark – mal gibt es eine Woche ohne Einsatz, dann wiederum mehrere an einem Tag. Im letzten Semester hatten wir beispielsweise rund 54 Einsätze – eine ziemlich hohe Zahl, wenn man bedenkt, dass unser aktives Team zwischenzeitlich nur aus drei aktiven Einsatzkräften bestand. Aber auch wenn wir im Sommer nicht zwingend mehr Einsätze haben, sollte sich jeder Mensch bewusst darüber sein, dass Hitze immer auch gesundheitliche Risiken bergen kann.

 

Klicken Sie hier, um mehr über die Arbeit der WHU First Responder zu erfahren.

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