WHU bedankt sich bei dem weltweit anerkannten Ökonomen für seine langjährigen Verdienste als Forscher, Lehrender und mehrfachem Rektor
Die WHU – Otto Beisheim School of Management sähe ohne ihn anders aus: Prof. Dr. Michael Frenkel hat die Hochschule über mehr als drei Jahrzehnte entscheidend geprägt und ihren Erfolg national wie international maßgeblich mitgestaltet. Am 21. November wurde sein Übergang in den Ruhestand gefeiert – auch wenn viele der Anwesenden betonten, dass er sich keineswegs in den „Ruhe“-Stand verabschiede. Prof. Dr. Frenkel bleibt der WHU als emeritierter Professor eng verbunden.
Als Rektor leitete Michael Frenkel zwischen 1996 und 1998 die Hochschule gemeinsam mit Prof. Dr. em. Jürgen Weber, von 2005 bis 2014 dann erneut. Unter seiner Führung erreichte die Hochschule zentrale Meilensteine: die internationalen Akkreditierungen durch EQUIS und AACSB, die Aufnahme in die Rankings der Financial Times, die Einführung neuer Programme wie des MBA sowie den Aufbau des Düsseldorfer Campus. Gleichzeitig baute er das Netzwerk internationaler Partnerhochschulen kontinuierlich aus.
„Er internationalisierte die Hochschule, ohne ihre Identität zu verwässern. Er weitete ihre Reichweite aus, ohne ihre Kultur zu verändern. Und er zeigte, dass Führung in der Wissenschaft menschlich sein kann – und sein sollte“, würdigte Prof. Dr. Christian Hagist als Repräsentant der Hochschulleitung in seiner Ansprache. Professor Frenkel habe Führung stets als Dienst verstanden: „Wer führen will, muss dienen.“ Er sei „der Rektor, der der WHU Flügel verlieh – und zugleich dafür sorgte, dass diese Flügel in akademischer Exzellenz und institutioneller Integrität verankert blieben. Er war unser Thomas Müller – die verbindende Figur zwischen Talent und Vision, derjenige, der andere zum Strahlen brachte und der Strategie durch Teamarbeit und Intuition zum Erfolg verhalf“. Und wie der berühmte deutsche Fußballspieler „spielte er immer für das Wappen auf der Vorderseite des Trikots – nicht für den Namen auf der Rückseite“.
Auch Frenkels langjähriger Weggefährte, Prof. Dr. Rolf J. Langhammer vom Kiel Institut für Weltwirtschaft, griff die Fußball-Metapher auf und erinnerte an den legendären Bundesliga-Schlussmoment von 2001, als Schalke für vier Minuten deutscher Meister war – ein dramatisches Finale, bei dem der Titel buchstäblich in letzter Sekunde an den FC Bayern München ging. Diese Szene, so sagte er, beschreibe, was Michael Frenkel ausmache: den unbedingten Willen, nie aufzugeben: „Weiter, immer weiter.“ Seine Leidenschaft für Lehre und Forschung sei ansteckend, sein Einfluss auf Generationen von Studierenden unübersehbar. Als Rektor habe er Verantwortung und Demut gleichermaßen verkörpert. „Wenn ich es nicht machen würde, müsste es jemand anderes tun – also mache ich es lieber richtig,“ habe Frenkel einst gesagt – ein Leitsatz, der seine Haltung treffend beschreibe: gestalten statt verwalten.
Im Anschluss erinnerte Professor Frenkel selbst dann mit einem kurzweiligen Vortrag mit dem Titel „Are we Witnessing the Dawn of a New International Monetary System?“ daran, warum so viele Studierende von ihm als Professor profitierten.
Weggefährtinnen und Weggefährten von InPraxi sowie ehemalige Studierende und seine Doktorand:innen blickten in ihren Danksagungen auf viele gemeinsame Erlebnisse und Erfahrungen in vielen Ländern zurück – teils amüsant, teils bewegend. Für musikalische Begleitung sorgte seine Tochter.
Zum Abschluss und als Übergang zum informellen Teil des Nachmittags dankte Professor Frenkel besonders seiner Frau und seiner Familie für ihre Unterstützung und das Verständnis für seine häufige Abwesenheit. Ebenso würdigte er die Mitarbeitenden, Kolleginnen und Kollegen sowie Studierenden der WHU, die für ihn zu einer Art zweiter Familie geworden seien. Abschließend betonte er seine Dankbarkeit für die vielen internationalen Begegnungen und Freundschaften, die sein berufliches Leben geprägt haben, und schloss mit den Worten: „Danke, danke, danke an alle, die mich begleitet haben – und weiter begleiten werden.“
