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15.06.2023

Authentische Führung in Indien mit Kellogg-WHU

EMBA Studierende erforschen die Werte von „Servant Leadership“

Was bedeutet es, eine „high impact, low ego“- Führungskraft zu sein? Vor einiger Zeit besuchten Kellogg-WHU Executive MBA Studierende im Rahmen eines von WHU-Professoren neu entwickelten Kurses Indien und lernten dabei die wahre Bedeutung von Authentizität und Demut kennen. Während sich viele Executive MBA-Kurse auf transformationale Führung und Vorbildfunktion konzentrieren, wirft dieser neue Kurs an der Kellogg-WHU einen tieferen und inneren Blick darauf, was es bedeutet, eine Führungskraft zu sein. Ziel ist es, eine ethischere und demütigere Generation von Führungskräften zu entwickeln, die lernt, nach innen zu schauen.

„Ich habe das Programm begonnen, um als Führungskraft zu wachsen“, fügt Elke Nitz, Leiterin des EU Project Delivery Office bei Amazon, hinzu. „Als ich hörte, dass der Schwerpunkt dieser Exkursion auf Servant Leadership liegt, machte das für mich absolut Sinn. Meine Erwartungen wurden übertroffen; ich hätte nie gedacht, dass der situative Kontext eine so große Rolle auf der Lernreise spielen würde, aber jede Station unserer Reise in Indien diente einem bestimmten Zweck in unserer persönlichen Entwicklung.“

Die von den WHU-Professoren Yuval Kalish und Jürgen Weigand entwickelte Studienfahrt forderte die Studierenden heraus, ihre Identität als Führungskraft und Individuum zu überdenken, um ihre eigenen Führungswerte besser zu verstehen. Es ist ein Erfahrungskurs, der auf zeitgenössischen Führungstheorien zu Prinzipien, Authentizität und Level-5 Leadership basiert.

„Meine Erwartungen an die Reise verlagerten sich schnell von einer akademischen Perspektive hin zu einem persönlicheren und menschlicheren Verständnis von Indien“, sagt EMBA Studierende Daniel Zakowski, CFO und Investor bei Cusp Capital. „Das Eintauchen in die Kultur, die Begegnungen mit den Einheimischen und die direkte Erfahrung ihrer Widerstandsfähigkeit und inneren Haltung – all das hat zu einem tieferen, differenzierteren Verständnis der sozioökonomischen Realität des Landes geführt.“

Neben den Besuchen eines Slums in Mumbai, des Goldenen Tempels in Amritsar und einer traditionellen Farm hatten die Studierenden Gelegenheit, den Dalai Lama zu treffen. „In der Küche des Goldenen Tempels mitzuhelfen, war für mich überraschend emotional“, sagt Daniel. „Wir gingen durch Reihen von Menschen, die auf ihr Essen warteten, und ich hatte einen Korb mit Naan-Brot, das ich verteilte. Es war eine zutiefst menschliche und demütigende Erfahrung, mit den Menschen von Angesicht zu Angesicht und so nah in Kontakt zu treten.“

Die Teilnehmenden nahmen zudem an einem „Flipped Classroom“ teil, in welchem sie ihre Kommiliton:innen durch Übungen zu Themen leiteten, die sich mit modernen Führungstheorien wie Demut oder Dankbarkeit befassen. Der Zweck dieser Übung bestand darin, sie dazu zu bringen, als Prozessbegleiter statt als „typische“ Führungskräfte zu agieren und Feedback mit strukturierten Reflexionen zu erhalten, sowie einem Tagebuch, das sie als Teil ihrer Beurteilung durchweg führen mussten.

„Ein tiefes Verständnis des eigenen Lebens ist entscheidend, um Werte zu entdecken und authentischer zu werden“, erklärt Professor Yuval Kalish. „Die letzten drei Tage waren einer inneren Reise gewidmet, durch welche die Teilnehmenden ihrem Leben und kritischen Punkten darin einen Sinn gaben und begriffen, wie ihre persönlichen Geschichten beeinflusst haben, wer sie heute sind und wie sie handeln.“

„Diese Exkursion war eine transformative Reise, die über das traditionelle Business-Lernen hinausgeht“, erklärt Elke. „Es ist eine immersive Erfahrung, die deine Auffassungen herausfordert, dein kulturelles Verständnis erweitert und deinen Führungsstil tiefgreifend prägt. Es geht nicht nur um die indische Geschäftswelt, sondern auch um die sozialen Dynamiken, den kulturellen Reichtum und die menschliche Widerstandsfähigkeit. Es ist wirklich ein einzigartiges Element des EMBA Programs.“

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